Feuerbrand / Erwinia amylovora
Blüteninfektion
Während der Blütezeit kann es im Freiland unter bestimmten Bedingungen (Temperatur, Feuchte) zu einer Infektion der Blüte durch den Feuerbranderreger Erwinia amylovora kommen. Die Symptome lassen sich wenige Tage später an austretenden Schleimtropfen an der Blüte erkennen. Die Firma Bio-Protect hat einen Blütentest entwickelt, der es ermöglicht, im Labor Präparate auf ihre Wirksamkeit gegen den Erreger zu testen. Der Blütenversuch simuliert die Blüteninfektion, wie sie im Freiland stattfindet und ergibt so die bestmögliche Annäherung an die potenzielle Wirksamkeit eines Wirkstoffes unter natürlichen Bedingungen.
Testsystem
Apfelblüten werden in Zuckerlösung gestellt und mit einer Feuerbrandbakteriensuspension inokuliert. Eine Stunde danach werden die Blüten mit dem Wirkstoff in der gewünschten Konzentration besprüht. Die Blüten werden anschließend bei 20-23°C und 100% relativer Luftfeuchte inkubiert. Nach sechs Tagen wird die Anzahl der Blüten mit Bakterienschleim bestimmt und der Wirkungsgrad der Behandlung errechnet. Die Wirkung beschreibt die Reduktion der befallenen Blüten im Vergleich zur mit Wasser behandelten Variante. Der Test wird für jeden Wirkstoff viermal durchgeführt.
Schüttelkulturen
Um die direkte Wirksamkeit eines Präparates gegen den Feuerbranderreger zu prüfen, führen wir Tests im Schüttelkolben durch. Dabei wird Medium in Erlenmeyerkolben mit dem Pathogen beimpft und das Präparat in entsprechender Konzentration zugegeben. Nach einem Tag im Schüttelwasserbad wird das Wachstum von Erwinia amylovora im Testansatz gegenüber einer nur inokulierten Positivkontrolle untersucht. Selbstverständlich ist es auch möglich das antagonistische Potenzial von Mikroorganismen gegen Feuerbrand zu überprüfen. Die Bestimmung des Wachstumsfaktors erfolgt über eine photometrische Messung oder eine Analyse mittels Realtime PCR.